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Süßwasser - Rochen

Vorwort

 
Amazonasrochen

ROCHEN - die meisten Menschen denken da sofort an den imposanten Manta-Rochen.

Vielleicht kommt einigen auch noch in den Sinn: "gefährlich"; die Medien berichten regelmäßig über Todesfälle nach dem Zusammentreffen mit diesen Tieren. Das ist so nicht ganz richtig - Rochen greifen meist nur an, wenn sie extrem gestört werden. Doch nicht davon soll hier die Rede sein.

Rochen sind enge Verwandte der Haie und es gibt folgerichtig einige Gemeinsamkeiten: Sie sind Raubfische, ernähren sich also von Fischen und anderen Wasserlebewesen. Die meisten Arten bringen lebende Jungtiere zur Welt (ovovivipar) und auch die Paarungsrituale sind ähnlich: umschwimmen, bedrängen, beißen. Wie bei Haien ist bei Rochen das Maul (mit nachwachsenden Zähnen) an der Körperunterseite und wie Haie haben sie keine Schwimmblase. Die weit ausgezogenen, horizontal stehenden Brustflossen der Knorpelfische (zu denen Rochen und Haie gehören) dienen der Höhensteuerung und helfen beim Auftrieb. Dies ist bei Rochen noch einmal ins Extreme gesteigert: die Flossen umschließen als eine einzige Fläche fast den gesamten Körper.

Fast alle Rochen (und Haie) sind Meeresbewohner. Es gibt (Stech-)Rochenarten - vorwiegend in Südostasien - die hin und wieder vom Meer aus die Flüsse hinauf wandern. Einige wenige Rochenarten aber haben sich im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte vollständig an das Leben im Süßwasser angepasst; sie sind fast ausschließlich im Einzugsgebiet der großen Ströme Südamerikas und ihrer vielen Nebenflüsse zu finden. Um die Vertreter dieser besonderen Spezies - Süßwasser-Stechrochen / Amazonasrochen - geht es auf den folgenden Seiten.

Ganz viele Informationen wurden schon umfassend, oft sehr aufwändig und liebevoll von anderen Rochen-Haltern und -Züchtern zusammengetragen und beschrieben. Ein Besuch auf deren Websites ist absolut zu empfehlen! Ich werde deshalb hier nicht immer auf kleinste Details eingehen. Mein Anliegen ist es vor allem, die Einzigartigkeit und Schönheit dieser Tiere zu zeigen.

 

Rochenhaltung wird hin und wieder als "Königsklasse der Aquaristik" bezeichnet - nicht ganz zu Unrecht, wie ich meine. Trotz sorgfältigster Pflege und fundiertem Wissen gibt es immer wieder Überraschungen - gute und traurige... Am Anfang meiner "Rochen-Karriere" (1996) gab es über Süßwasser-Rochen (Amazonasrochen) und deren Haltung im Aquarium nur wenig Informationen. Ich war dankbar für jeden Hinweis, den ich bekommen konnte. Im Laufe der Jahre habe ich für manches Problem eine eigene Lösung finden müssen und viel dazu gelernt. Anderen Rochenhaltern (und solchen, die es vielleicht werden wollen) möchte ich hier von meinen Erfahrungen berichten sowie praktische Tips & Tricks weitergeben, die sich in meinen Aquarien bewährt haben. Manche Misserfolge, Schwierigkeiten (und Kummer) lassen sich dadurch vielleicht vermeiden.

Alle Fotos und Filme auf diesen Seiten habe ich - soweit nicht anders angegeben - selbst aufgenommen und sie zeigen meine eigenen Tiere.

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• Gerd Schulz •